Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Die Amateurfunkgruppe an der RWTH Aachen hat einen SDR Sender für Funkrufsignale nach dem Protokoll POCSAG entwickelt. Dieser benötigt nur einen Raspberry Pi oder einen x86 Rechner. Dieser erzeugt über die Soundkarte das Signal, welches auf einen 9k6 fähigen Sender gegeben werden kann.
Bitte darauf achten, dass die GPIO-Bezeichung abhängig von der verwendeten Raspi-Version unterschiedlich ist.
Die FSK-Sende-Modifikation nach DG1YFE ist anzuwenden und zu überprüfen, indem mit einem Rechtecksignal moduliert wird und dieses mit Messempfänger (oder über den 9k6-Ausgang eines FSK-fähigen RX) aufnimmt und am Oszi nach Plan auf beste Rechteckform einstellt. Da man direkt an der Bandgrenze sendet ist die genaue Frequenzeinstellung des Gerätes nötig. Danke an Jens DL8SDL.
Als Software sollte UniPager benutzt werden. Ein häufiger Stolperstein ist das Verwenden der Audio-Invert-Funktion. Für den GM1200 muss diese aktiviert sein, zum Betrieb mit dem FT-7800 nicht.
Für ein GM1200 müssen die Einstellungen für Audio-Pegel und -Polarität wie folgt sein. Dies setzt 100% im ALSA-Mixer vorraus.
Den Alsamixer stellt man z.B. auf der Konsole ein mit:
alsamixer
Mit Pfeiltasten auf 100 % stellen
Mit F10 verlassen und Einstellungen speichern mit
sudo alsactl store
Das Funkgerät wird einfach mit einem 22 µF Kondensator in der Signalleitung an die auf dem Raspberry Pi vorhandene Soundkarte angeschlossen. Die PTT Leitung des Funkgerätes erwartet einen Kurzschluss nach Masse, um auf Sendung zu gehen. Diese Signal von von den Raspberry Pi GPIO-Anschlüssen abgegriffen werden. Da der Raspberry Pi aber nur maximal 3,3 V an seinen GPIOs verträgt, muss ein NPN Transistor (z.B. BC547) als Open-Collector vorgeschaltet werden. Also GPIO → 470 Ohm Widerstand → Basis. Emitter kommt an Masse (kann direkt auf der GPIO-Leiste abgeriffen werden) und der Kolletor kommt an den PTT-Pin vom Funkgerät. Wichtig ist hier die GPIO Bezeichnung. Die entspricht der fett gedruckten Nummer, siehe auch unter GPIO Pinout Quelle: http://pi4j.com/images/j8header-2b-large.png
Einen Aufbau der Interface-Schaltung auf Lochraster ist beispielhaft hier zu sehen:
(Bild: Jürgen, DL8MA)
Wie man erkennen kann, sind unerwünschte Nebenaussendungen mit mindestens 65 dBc unterdrückt.
Sendeart | POCSAG 1200 Baud |
Frequenz | 439,9875 MHz |
Gehäusebauform | 19 Zoll 2 Höheneinheiten (2 HE) |
Befestigung | An Frontplatte (Gewicht ist akzeptabel) |
Frontgriffe vorhanden | Ja |
Ausgangsleistung | 13 Watt |
Stromversorgung | 12 V DC, Powerpole |
Stromaufnahme | Bei Sendung ca. 4 A |
HF-Anschluss | N-Norm Buchse |
Netzwerkanschluss | 100 MBit/s RJ45 |
Sensoren | 3x Temperatur (Lufteinlass, Sender, Luftauslass) |
Anzeige der Sensoren | Weboberfläche |
Kühlung | Zwangskühlung durch Lüfter |
Einbautes Embedded System | Raspberry Pi 3 B |
Einstellung der Betriebsparameter | Weboberfläche |
Verwendete Baseband Software | Unipager |
Fernwartung und Updates | Ja |
Auch ein T7F kann als Sender verwendet werden. Die bei diesem Gerät übliche Abweichung der Frequenz über die Temperatur des Quarzes sollte berücksichtigt werden und ggf. eine Quarzheizpille verbaut werden, sonst kann die Frequenz schon mal 1 kHz je nach Temperaturschwankung abweichen.
Daniel DL7NDR war so freundlich, eine entsprechende Zeichnung zum Anschluss zu erstellen.