Swissphone ist ein Schweizer Hersteller von Alarmierungstechnik für BOS und kommerzielle Anwender, mit einer Niederlassung im Südwesten Deutschlands. Die Geräte aus diesem Hause sind üblicherweise hochwertig und hochpreisig, und in Zusammenarbeit mit der Zielgruppe entwickelt und optimiert worden. Reparaturen sind möglich und meist auch sinnvoll, Ersatzteile werden über lange Zeit bereitgehalten.

Als Stromversorgung ist bei den meisten Swissphone-Pagern eine Mignon/R6/AA-Zelle einzusetzen. Dabei kann über die Programmierung (teils auch im Bedienmenü des Pagers) die Anzeige des Batteriestandes und ggf. die Ladekurve angepaßt werden. Je nach Pagergeneration ist dies möglich auf die zu deren Produktionszeit übliche Chemie - Primärzelle, NiCd, NiMH und Eneloop.

Programmieradapter sind üblicherweise gängige RS232-Wandler und damit leicht selbst zu bauen. Meist sind die Original-Ladegeräte mit etwas Geschick sogar zu Programmieradaptern aufrüstbar, was eine sehr bequeme Handhabung erlaubt. Die Programmiersoftware „PSW“ muß käuflich erworben werden und ist unter Windows ausführbar, meist auch in virtuellen Maschinen. Dabei gibt es verschiedene Ausführungen, je nach der Pager-Generation.

Das Ladegerät bietet meist einen Anschluß für eine Stabantenne, was gerade vei den VHF-Pagern den Empfang deutlich verbessert, auf UHF hingegen meist nicht nötig ist. Ferner kann bei vielen Ladegeräten eine „Alarmpfeife“ angesteckt werden, die gerade für Bereitschaftspersonal mit einem sehr tiefen Schlaf hilfreich ist. Der entsprechende Ausgang wird auch gerne zu Fernwirkzwecken eingesetzt, im professionellen Bereich z.B. Toröffnung, Lichtanschaltung oder Hausalarm.

Das DAPNET System unterstützt die automatische Zeitsynchronisation für Swissphone Pager. Dazu muss eine Adresse mit der Funktion OTP angelegt werden. Zur Wahl stehen entweder UTC Zeit auf RIC 200 oder Lokalzeit auf RIC 208. Mittels Schaltprofil kann das Ganze sogar im Menü am Pager auswählbar gemacht werden.

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https://www.swissphone.com/deu/product/s-quad-x35

Ein hervorragend für DAPNET geeignetes Gerät ist der Swissphone s.QUAD X35. Gegenüber dem äußerlich nahezu baugleichen kleineren Bruder X15 punktet er mit der vierfachen Anzahl an Rufadressen, nämlich 64 RICs. Dies ist vor allem zur Nutzung der Rubriken von Vorteil, da diese zur Nutzung mit nicht-Skyper-Pagern auf den RIC-Bereich 1000 und aufsteigend gespiegelt sind.

Die zur Amateurfunk-Nutzung zu bestellende Version ist das Betriebsfunk-Modell 430-450 MHz. Ein Ladegerät dazu ist sinnvoll, allerdings wird das Gerät mit einer Mignon-Zelle betrieben und hat selbst mit einem Akku enorme Laufzeiten, daher wäre diese Ausgabe zur Not verzichtbar. Bewußt „wäre“, da das Ladegerät auch eine hervorragende Basis für ein Programmiergerät abgibt. Es ist leicht zu öffnen, und es ist mit wenig Aufwand mit einem USB-seriell-Wandler zu bestücken. Dafür kann sogar die bereits vorhande Micro-USB-Ladebuchse zweckentfremdet werden, wodurch ein elegantes und professionelles Programmiergerät zum Bruchteil des Preises für einen offiziellen Programmieradapters entsteht.

Das Gerät ist gerade bezüglich Rufen und deren Signalisierung sehr detailliert programmierbar, man kann verschiedene Profile mit verschiedenen Rufadressen anlegen, das Menü ist umfangreich und ermöglicht direkt am Pager zahlreiche Einstellungen. Man merkt, daß dieses Gerät für professionelle Anwendung entwickelt wurde und es sich um europäische Wertarbeit handelt. Die Verarbeitung ist tadellos, das Display hell und gleichmäßig beleuchtet, die Tasten sprechen gut an, und das Menü reagiert schnell. Auch der Typ der Stromversorgung ist umschaltbar zwischen Primärzelle, Eneloop und NiMH - um Akkuanzeige und Ladeverhalten anzupassen.

Die Empfängerempfindlichkeit wirkt sehr hoch, Alarme kommen sauber und unverstümmelt an, und die Rufsignalisierung weckt bei entsprechender Einstellung Tote. Auch der Vibrationsalarm ist sehr deutlich, dazu blinkt eine helle LED, die zugleich auch die große und leicht zu erreichende Taste zur Alarmquittierung ist. Sehr schön ist die kompakte Bauweise, bei Trageweise am Gürtel merkt man das Gerät so gut wie nicht. Auch das Display ist durch die Ausrichtung zum Körper hin geschützt, während der Lautsprecher frei liegt und damit nicht bedämpft wird.

Als nettes Gimmick bietet der Pager eine Bluetooth-Schnittstelle. Dazu gibt es eine Anwendung fürs Mobiltelephon namens „s.QUAD“, die sich so drahtlos mit dem Pager verbindet und einige der Einstellungen auch vom Telephon aus erlaubt. Besonders praktisch ist dies für Alarmierungseinstellungen, die ansonsten nur per Programmiersoftware zugänglich wären.

Ein großes Manko ist der Preis von aktuell (Q1 2018) 449 EUR im Set mit dem Ladegerät. Für eine Spielerei am Rande des Amateurfunks definitiv viel Geld! Auch sind die Lieferzeiten lang, von Wartezeiten um die zwei Monate wurde bereits berichtet, da offenbar dieser exotische Frequenzbereich nur auf Bestellung gezielt gefertigt wird.